6.-8. November 2015:
Gegen das Vergessen – Schüler des NGG machen sich auf den Weg zur Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau, um an die Verbrechen im Nationalsozialismus zu erinnern.
Eindrücke der Schüler (Ausschnitte):
„Zwei Nächte in Oswiecim. Ein Ort, den niemand kennt? Ein Ort ohne Geschichte? Nein!
Die Deutschen gaben ihm den Namen Auschwitz. Es ist ein Platz, der für etwas Grauenvolles ausgenutzt wurde. Ein Platz, an dem die Humanität in tausende Stücke zerbrach. Wir gehen durch einen Ort, der eine Geschichte trägt, die wir uns selbst in unseren Albträumen nicht vorstellen können. Wir wussten, was uns erwartete. Wir wussten, was passiert war. Zahlen und Statistiken, die einem sonst so fremd erscheinen, zerreißen uns hier. Eine Zahl, tätowiert auf einem Arm, die uns ein Mann zeigt, gezeichnet von dem, was ihm geschehen war.
Hier wird das, was bis jetzt eine Geschichte, ein Horrorszenario war, zu etwas so Realem, dass es nicht in Worte zu fassen ist, wie wir uns fühlen.“ Hannah Timna Logemann
„Obwohl wir schon um 7 Uhr fertig sein mussten, war das keine große Anstrengung für uns, da wir schon mehr als gespannt auf das Konzentrationslager Auschwitz und das Vernichtungslager Birkenau waren. Wir malten uns aus, was uns dort erwarten würde und wie wir darauf reagieren könnten. Um 8.00 Uhr begann unsere Führung. Das Wetter war sehr trüb und vermittelte eine sehr düstere Atmosphäre – es passte zu unseren Gedanken. Unser Guide „pumpte“ uns mit Informationen voll, die wir nicht richtig verarbeiten konnten. Wenn man sich jedoch etwas von der Gruppe löste und sich in seinen Gedanken treiben ließ, wurde einem das Ausmaß der Grausamkeiten erst ansatzweise deutlich. Ich persönlich konnte nicht verarbeiten, dass Menschen an einem früheren Tag an der gleichen Stelle standen, wie ich jetzt. Dass sie gefoltert, getötet wurden, keine Menschen mehr waren...“ Laura Miladinovic
„Die Eindrücke, die ich gesammelt habe, werde ich nie wieder vergessen und ich hoffe, dass so etwas Grausames nie wieder vorkommt.“ Fabienne Lievert
„Mir hat die Auschwitz-Exkursion insofern geholfen, um mir noch einmal vor Augen zu führen, dass das, was wir sonst immer nur lesen, auch tatsächlich geschehen ist.“ Lisa Natalis
„Der Besuch in der Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau hat mich sehr berührt. Es hat mich dazu angeregt über das Geschehene nachzudenken. Auch das Gespräch mit dem Zeitzeugen hat mich sehr bewegt, da er ein lebender Beweis dieser Katastrophe ist.“ Franz Saur
„Das Konzentrationslager Auschwitz hat mir einen viel umfassenderen Einblick in das damalige Geschehen gegeben. Das Gefühl und die Masse der Informationen können einfach nicht so gut im Unterricht dargestellt werden. Am eindrucksvollsten waren die Ansammlung von Schuhen, Haarbürsten, Geschirr und den Haaren. Der Zeitzeuge war für mich eine bewundernswerte Person. Er hat so viel erzählt und es ist einfach nochmal etwas anderes, wenn ein Überlebender über das KZ redet. Er ist uns mit so einer Offenheit begegnet, für die ich nur dankbar sein kann. Dass er uns sogar seine eintätowierte Häftlingsnummer gezeigt hat, die man sonst immer nur auf Fotos sieht, zeigt uns einmal mehr, dass das alles wirklich passiert ist.“ Annalina Landsberg
„Meine Eindrücke sind kaum in Worte zu fassen. Ich habe so viel gesehen, was mich schockiert und traurig gemacht hat und frage mich, wer so etwas tun konnte. Ich schätze es nun noch ein bisschen mehr in dieser heutigen Welt leben zu dürfen.“ Kim Stommel
„Durch zwei Besuche im KZ Sachsenhausen hatte ich schon kleine Einblicke in die damalige Situation dort bekommen. Doch als ich vor dem Eingang von Auschwitz und auch von Birkenau stand, nahm es mir den Atem. Dieses Gefühl, welches man empfindet, wenn man durch die Vernichtungslager geht, kann man kaum beschreiben. Es ist wohl eine Mischung aus Beklemmung, Entsetzen und Traurigkeit. Um ehrlich zu sein, habe ich mich sogar ein wenig geschämt, als Deutsche an einem solchen Ort der Vernichtung und Unterdrückung zu sein, der vor Jahrzehnten von meinen Landsleuten aufgebaut wurde.“ Anna Kröger
Wir bedanken uns bei allen Schülerinnen und Schülern für das große Interesse, Engagement sowie für die große Anteilnahme während der Erlebnisse der Exkursion. Auch danken wir dem Förderverein für die finanzielle Mithilfe.
Eckermann, Dewor, Kleinwächter